brauchen unsere Augen Zeit, um das Leuchten der ewigen Sterne zu erkennen …“ E.Ziegler-Duregger
In der Zeit der Trauer kann zwischenmenschliche Zuwendung der einzige Trost sein. Trösten meint, die Gefühle der anderen sein lassen, sich selbst in den eigenen Bedürfnissen zurücknehmen und sich auf die Lebenssituation der anderen Person einlassen. Diese Zuwendung vom ICH zum DU kann eine verbindende Brücke sein, um dem Sog der Einsamkeit in der Trauer zu entgehen.
Sonnenuntergänge können in dieser Zeit „Weltuntergänge“ sein.
Gefühle zulassen – eine tragende Säule hospizlicher Begleitung. Neben der pflegerischen und medizinischen Versorgung sterbender Menschen ist der liebevolle Umgang mit den Angehörigen besonders wichtig. Ein psychosoziales Netz und auch die ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen stehen in dieser schwierigen Zeit hilfreich zur Seite.
In ganz Tirol finden jedes Jahr Aus- und Weiterbildungskurse für ehrenamtliche MitarbeiterInnen statt. Inhalt ist immer auch das Thema Trauer und Trost. So braucht es für eine ganzheitliche Begleitung einerseits professionelle Hilfe und andererseits die Bereitschaft, in dieses tiefe Tal des Mitfühlens hinunterzusteigen.
Mit Menschen in Beziehung treten, den Menschen in seiner Situation wahrnehmen, für ihn Zeit haben, aufmerksam spüren, was der Mensch braucht und ihn ernst nehmen – in diesen Elementen der Zuwendung liegt bereits eine eigene Kraft.
Sie ist der Motor der Hospiz-Bewegung.
Marina Baldauf, Vorsitzende Tiroler Hospiz-Gemeinschaft