Ich nehme eine ganz besondere Stimmung im Hospizhaus wahr. Auf unserer Hospiz- und Palliativstation herrscht eine Mischung aus Anspannung und einer fast andächtigen Ruhe. Wir werden gebraucht und stellen uns mit unseren Ressourcen auf eine längere Zeit im Krisenmodus ein.
Wie bei allen Krankenanstalten herrscht auch bei uns eine strikte Zutrittskontrolle. Immerhin gilt das allgemeine Besuchsverbot für den Palliativbereich nur in eingeschränkter Form und wir können limitierte Besuchsmöglichkeiten in der Zeit zwischen 13:00 Uhr und 16:00 Uhr anbieten. Zum Schutz unserer Patient*innen, deren Angehörigen, unseren Mitarbeiter*innen und der Allgemeinheit setzen wir klare Maßnahmen. Auch unser Mobiles Palliativteam ist im Einsatz, telefoniert viel und fährt zu Patient*innen nach Hause. Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche und kommen unserem wichtigen Auftrag nach.
Auch bei uns sind immer mehr Mitarbeiter*innen als Vorsichtsmaßnahme in freiwilliger Isolation oder im Homeoffice tätig. Einmal mehr wird mir bewusst, welche wunderbaren Kolleginnen und Kollegen in unserer Bewegung tätig sind. Es wird füreinander eingesprungen und das Teamgefühl ist geprägt von Verständnis, Flexibilität, Solidarität und (nach wie vor) Humor.
Ja, wir machen jetzt ganz besondere Erfahrungen und langfristig werden die Erfahrungen uns
(aus)machen. Wir haben jetzt alle die Chance, unseren Blick auf das Wesentliche zu lenken und besonders jetzt jene Werte zu leben, auf denen unsere Bewegung aufbaut – in der Hospizbewegung, bei Ihnen zuhause und in einem jeden von uns.
Bleiben wir miteinander unterwegs und bleiben Sie gesund und gesegnet!
Werner Mühlböck
Geschäftsführer