„Ich war, wie vor jedem Praktikum, nervös und aufgeregt, doch dieses Mal war es noch etwas mehr.“ Laura Pfister, angehende Diplomkrankenpflegerin
Mein Name ist Laura Pfister und ich bin im dritten Semester des Bachelorstudiengangs für Gesundheits- und Krankenpflege am Campus Schwaz. Ich möchte euch ein paar von meinen Erfahrungen, die ich in meinem zweiten Praktikum, genauer gesagt in der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft in Hall, erleben durfte, schildern.
Wird mich die Arbeit in den Träumen verfolgen?
Bereits Wochen vor dem ersten Praktikumstag stellte ich mir viele Fragen, denn ich konnte mir unter dem speziellen Bereich der Hospizpflege zu Beginn nur wenig vorstellen. Wie würde es sein, mit sterbenden Menschen zu arbeiten? Würde ich es psychisch gut verarbeiten? Oder könnte es geschehen, dass es mich bis in meine Träume verfolgt? Auch aus meinem Umfeld konnte mir keiner eine Antwort darauf geben. Doch dann war es so weit. Nach einer schlaflosen Nacht ging es für mich ins Hospiz nach Hall, wo um sieben Uhr mein Dienst begann. Die Aufregung war von der ersten Minute an wie weggeblasen. Ich wurde sehr herzlich vom gesamten Team sowie später auch von den Ärztinnen begrüßt und sofort in den Alltag im Hospiz eingebunden. In aller Ruhe wurde mir die gesamte Station gezeigt und natürlich auch der Ablauf in der Pflege mit palliativ erkrankten Menschen geschildert.
Bei Fragen keine schiefen oder genervten Blicke
Außerdem haben die Patien*innen wesentlich dazu beigetragen, dass sich meine anfänglichen Unsicherheiten verflüchtigten. Sie waren alle sehr freundlich und dankbar für jede Form von Unterstützung und Zuwendung. Überdies war ich während des gesamten Praktikums nie auf mich allein gestellt, außer ich selbst sagte, dass ich mir eine Aufgabe allein zutrauen würde. Ich konnte jederzeit jede Pflegeperson etwas fragen, ohne schiefe oder genervte Blicke zu erhalten. Auch im Umgang mit Verstorbenen hatte ich Zeit, selbst zu entscheiden, ob ich diese Person noch sehen wollte oder nicht. Diese herzliche, liebevolle und vertrauensvolle Art, mit der die Pflegepersonen sowie Ärztinnen den Praktikant*innen begegnen, stärkt das Selbstbewusstsein und das „Zutrauen“, eine Arbeit selbstständig durchzuführen
Ich war „die Laura“ und nicht nur „die Schülerin“
Weiteres schätzte ich auch, dass das gesamte Team mich mit „Laura“ ansprach und ich nicht als die „Schülerin“ oder „Praktikantin“ bezeichnet wurde. Diese Erfahrung hatte ich auf einer anderen Station schon gemacht und schätzte den Umgang im Hospiz deshalb umso mehr. Insgesamt kann ich nur Positives über das Hospiz in Hall sagen. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, dort ein Praktikum zu machen. Auch wenn ich versucht habe, meine Erfahrungen weiterzugeben, müsste man es selbst erleben, um wirklich zu verstehen, was ich meine.
Laura Pfister, angehende Diplomkrankenpflegerin
—
Jetzt online spenden und eine liebevolle Begleitung schenken! Vielen Dank!
Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über unsere Arbeit:
Hier können Sie sich anmelden!