„Es bleibt riskant, denn letztlich riskieren wir uns selbst, wenn wir Neues wagen.“
Wenn es um die großen Themen des Lebens geht, ist Bildung „live“ die geeignetste Form, um Inhalte, die die Lernenden berühren und die eine hospizliche Haltung fördern, entsprechend gut vermitteln zu können. Kontakt, Austausch, Diskussion und Reflexion sind dabei wichtige Elemente. Durch die Covid-19-Pandemie hat sich unsere Lebenswelt in kurzer Zeit verändert. Im Bildungsbereich haben sich Online-Formate etabliert. Veranstalter*innen, Referent*innen wie auch Lernende haben rasch reagiert und die virtuelle Welt erkundet. Diese bringt auch Vorteile mit sich. So kann Wissen in einer Zeit, in der viele Fortbildungen nicht verantwortungsvoll in Präsenz durchgeführt werden können, trotzdem geteilt werden. Was zeigen die ersten Erfahrungen? Mit einem gut durchdachten Konzept können fast alle Themen besprochen werden. Es braucht ein genaues Abwägen und gutes Prüfen, welche Formate digital umgesetzt werden können und wann der direkte Kontakt unerlässlich bleibt.
Hybridformen entstehen, die das Beste aus zwei Welten vereinen. Es braucht Flexibilität, Geduld und Zuversicht und den Mut, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Bildung im Hospiz- und Palliativbereich ist immer auch eine Auseinandersetzung. Es bleibt riskant, denn letztlich riskieren wir uns selbst, wenn wir Neues wagen. Und was fehlt? Das Dazwischen, die Verbindung miteinander, die Beziehung. Es sind jene Räume, die sich scheinbar zufällig und nicht planbar eröffnen, Momente die uns einfach passieren und bereichern: die Begegnung nach einem Vortrag, ein informeller Austausch in der Pause oder schlicht ein wahrnehmender, anerkennender Blick.
Verena Klaunzer, Leiterin hospiz.palliativ.akademie